Neurobiologische Aspekte
Arbeitsprozesse lassen sich als Strom von Anforderungssituationen verstehen, die vom arbeitenden Menschen wahrgenommen, eingeschätzt und bewältigt werden. Ein Vergleich der neurobiologischen Verarbeitungsprozesse von als „unstressig“ und „stressig“ erlebten Situationen erklärt abnehmende Vitalität als Folge von Langzeitstress.
Arbeitsdefinition von „Stress“
„Stress“ nennt man die körperlichen und mentalen Auswirkungen von subjektiv als belastend empfundenen Erlebnissen eines betroffenen Menschen. Länger andauernder Stress schmälert nachweislich direkt und indirekt die körperliche und mentale Leistungsfähigkeit. Klassische Symptome abnehmender Vitalität sind Reizbarkeit, Müdigkeit, frühmorgendliches Aufwachen, Konzentrationsschwäche, Rückenschmerzen. Häufig ändert sich auch das Kompensationsverhalten für Anspannungssituationen in Form von erhöhtem Alkohol-, Kaffee- oder Nikotinkonsum aber auch mehr oder weniger essen.
Je höher der bereits erreichte Stresspegel, desto länger braucht der Mensch, um sich von Belastungssituationen wieder körperlich und mental zu erholen.
Burn out“ als gesunde körperliche Reaktion auf eine ungesunde Langzeitbelastung
Werden die Stressanzeichen nicht ernst genommen und die Stress induzierende Überforderungssituation (als „Leben von der eigenen Substanz“) dauert länger als ca. 2 bis 3 Jahre, vergrößert sich die Gefahr eine sogenannten Burn out exponentiell. Burn out ist das die körperliche Notfallreaktion auf eine ungesunde Lebens- und Arbeitsweise
Je nach Schweregrad wird der Burn out durch starke körperliche Symptome (tiefe Erschöpfung, die sich auch mit herkömmlicher Urlaubsdauer nicht deutlich verbessert, Hörsturz, Herzprobleme, Zusammenbruch, etc.) oder durch psychische Symptome (Schlafstörungen, Zynismus, Antriebslosigkeit, Depressionen, etc.) erkennbar.
Bedeutung von mentalen Bildern
Die Bedeutung der mentalen Bilder besteht darin, dass Sie bei der Aktivierung (der bewussten Steuerung) positiver Bilder leichter in einen positiven Ressourcenzustand gelangen können, der - vermittelt über biochemische Prozesse im Körper - einen positiven Umgang mit Herausforderungen ermöglicht.
Darum ist es wichtig, seine inneren Bilder zu erforschen, kennen zu lernen bzw. sich ihnen zu stellen, um zu lernen, sie zu beeinflussen bzw. steuern.
Resilienz
Mit Resilienz wird die Fähigkeit eines Organismus verstanden, trotz externer Krisen oder hoher Anforderung nicht zu zerbrechen, sondern im Gegenteil sogar daran zu wachsen. Das Konzept beschreibt Schutzfaktoren (Ressourcen in der Person und im Umfeld), die wie ein Schutzschild Irritation/Stressoren ausgleichen bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der eigenen Funktionsfähigkeit.
Resilienz ist nach heutigem Stand der Forschung keine angeborene Eigenschaft, sondern kann aktiv gestärkt und trainiert werden.
Karen Reivich und Andrew Shatee postulieren sieben Resilienz – Faktoren: Optimismus, Akzeptanz, Lösungsorientierung, Verlassen der Opferrolle, Übernahme von Verantwortung., Netzwerkorientierung und Zukunftsplanung.